Urlaubsglück oder Urlaubsstress? So machst du das Beste aus freien Tagen

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Es ist eine weit verbreitete Überzeugung, dass eine längere Auszeit dazu beitragen kann, arbeitsbedingten Stress abzubauen und die Arbeitsmotivation zu verbessern. Die Wahrscheinlichkeit, an Burnout und anderen stressbedingten Beschwerden zu erkranken, ist während Urlaubsreisen geringer (Westman & Etzion, 2001). Es ist also sinnvoll, zu versuchen, den größtmöglichen positiven Effekt aus einer arbeitsfreien Zeit zu ziehen.

Viele stellen jedoch fest, dass wertvolle Tage ihres hart erarbeiteten Urlaubs vergeudet werden, um sich von den stressigen Wochen davor zu erholen. Die Wochen vor dem Urlaub empfinden viele nicht nur als stressig, sondern es kann manchmal Tage, wenn nicht Wochen dauern, bis man endlich abschalten und seine freie Zeit genießen kann. Wenn das bei dir und deinen Kolleg:innen grundsätzlich der Fall ist, wäre es ratsam, das Thema Stress und Arbeitsbelastung auch in einem anderen Rahmen im Team anzusprechen und zu verbessern.

Nachfolgend findest du nützliche Tipps, die dabei helfen, die richtige Einstellung zu finden, damit du nicht das Gefühl hast, die Hälfte deines Urlaubs im Stress zu verbringen:

Kommunikation und Vorbereitung als Schlüssel für Erholung - schreibe eine Übergabe

Viele erleben stressige Wochen vor ihrem Urlaub (Zehrer & Crotts, 2012). Untersuchungen haben sogar einen Rückgang von gesundheitsfördernden Maßnahmen innerhalb der zwei Wochen vor einem Urlaub festgestellt. Dazu gehören z.B. selbst eingeschätzte Stimmung, Anspannung und Gesundheitszustand. (Nawijn, De Bloom & Geurts, 2013). Dies ist höchstwahrscheinlich auf unsere erhöhte Arbeitsbelastung vor dem Urlaub zurückzuführen. Wir versuchen nicht nur, unsere reguläre Arbeit zu erledigen, sondern wollen uns auch auf die Zeit vorbereiten, in der wir nicht anwesend sind.

Das bedeutet, dass wir diejenigen, die von unserem Urlaub betroffen sein könnten, früh genug und deutlich darüber informieren müssen. Deine Kolleg:innen und Kund:innen werden es zu schätzen wissen, wenn du sie im Voraus wissen lässt, wann du nicht erreichbar sein wirst. Die Kommunikation mit deinen Kolleg:innen und die Vorbereitung der zu delegierenden Aufgaben sind wichtig. Wahrscheinlich hast du schon einmal die Arbeit von Kolleg:innen übernommen, während diese im Urlaub waren, und festgestellt, wie frustrierend es sein kann, wenn man nicht über alle Informationen oder Tools verfügt, die man zum Erledigen der Aufgaben benötigt. Versuche es selbst besser zu machen.

Erwartungsmanagement - Realistische Pläne ausarbeiten

Der Urlaub ist kostbar und es ist sinnvoll, sich darauf vorzubereiten. Viele machen jedoch zu viele Pläne und können am Ende nicht alles erledigen, was sie sich vorgenommen haben. Reise- und Planungsstress ist ein weiterer Faktor, der die entspannende Wirkung eines Urlaubs schmälern kann (Zehrer & Crotts, 2012).

Anstatt eine lange (gedankliche) Liste mit all den Dingen zu machen, gehe es langsam an. Ich schlage vor, die Urlaubspläne aufzuschreiben und zu jedem Punkt eine Zeitangabe zu machen, um einen Überblick darüber zu erhalten, wie lange es dauern wird, um das Beste aus jedem Erlebnis zu holen. Dies kann bedeuten, dass du dieses Jahr nicht alle Freunde besuchen kannst, aber es wird deinen Stress reduzieren und du wirst dich besser fühlen, wenn du tatsächlich in der Lage bist, die Aktivitäten durchzuführen, die du geplant hast. Diese Art des Erwartungsmanagements kann die entspannende Wirkung, die man sich von einem Urlaub erhofft, steigern.

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Grenzen für zusätzliche Aufgaben für dich selbst und andere setzen

Sicher kennst du das Gefühl von Stress, das dich überkommt, wenn du kurz vor deinem Urlaub noch eine weitere Aufgabe auf deinem Schreibtisch bekommst. Eine gute Möglichkeit, dies zu verhindern, besteht darin, Grenzen zu setzen. Teile deiner Umgebung freundlich, aber deutlich mit, wenn du in den Wochen vor deinem Urlaub keine Zeit hast, bestimmte zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.

Denke daran, dass dies nicht nur dir hilft. Weder die Person, die dich um die Erledigung der Aufgabe bittet, noch deine Urlaubsvertretung werden begeistert sein, wenn die Aufgabe nicht erledigt wird oder noch eine weitere Aufgabe hinzu kommt. Wenn es für dich schwierig ist, nach außen hin Grenzen zu setzen, schlage ich vor, Erklärungen vorzubereiten, die dir dabei helfen deine Bedürfnisse in solchen Situationen zu kommunizieren. Zum Beispiel eine Aussage wie „Leider kann ich das nicht übernehmen. Ich werde keine Zeit haben, der Aufgabe die Aufmerksamkeit zu widmen, die sie verdient“ wird höflich, aber klar deine Grenzen aufzeigen.

Schließlich solltest du dir auch selbst Grenzen setzen. In den Wochen vor deinem Urlaub sagt dir dein Verstand vielleicht, dass du E-Mails im Bett oder am Esstisch checken solltest. Oft kann es zu Überstunden kommen und regelmäßige Pausen werden vernachlässigt. Diese sind jedoch wichtig, um die Produktivität bei der Arbeit aufrechtzuerhalten (Fritz, Ellis, Demsky, Lin & Guros, 2013). Wir empfehlen dir, dein Arbeitstelefon und -laptop während des Urlaubs außer Sichtweite zu bringen. Auf diese Weise kannst du die Menge an zusätzlichem Stress, den du zu Beginn des Urlaubs ausgleichen musst, reduzieren (Eden, 1990). Achte darauf, auf welchem Weg sich deine Arbeit in deiner Freizeit einschleichen kann, und versuche, diese Verhaltensmuster abzustellen. Es lohnt sich. 

Referenzen:

  • Eden, D. (1990). Acute and chronic job stress, strain, and vacation relief. Organizational Behavior and Human Decision Processes, 45(2), 175-193.
  • Fritz, C., Ellis, A. M., Demsky, C. A., Lin, B. C., & Guros, F. (2013). Embracing work breaks. Organizational Dynamics, 42(4), 274-280.
  • Nawijn, J., De Bloom, J., & Geurts, S. (2013). Pre-vacation time: Blessing or burden?. Leisure Sciences, 35(1), 33-44.
  • Westman, M., & Etzion, D. (2001). The impact of vacation and job stress on burnout and absenteeism. Psychology & Health, 16(5), 595-606.
  • Zehrer, A., & Crotts, J. C. (2012). Vacation stress: The development of a vacation stress model among US vacation travelers. Tourism Review.
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