Konflikte mit Kolleg:innen besser verstehen

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Wie in allen Lebensbereichen, in denen wir viel Zeit mit anderen Menschen verbringen, treffen wir manchmal auf Menschen, mit denen wir nicht zurechtkommen. Das ist völlig normal. Je mehr Zeit wir mit Menschen verbringen, desto wahrscheinlicher bemerken wir Verhaltensweisen, die uns nicht gefallen. Am Arbeitsplatz ist das besonders schwierig, weil wir professionell auftreten wollen und diesen Menschen oft nicht (immer) ausweichen können. Zwar können wir das Verhalten anderer Menschen nicht beeinflussen, aber wir können Wege finden, unser Verhalten zu ändern.

Hier sind einige Möglichkeiten, wie du lernen kannst, mit Kolleg:innen professionell und auf eine Weise zusammenzuarbeiten, die sich nicht negativ auf dein Wohlbefinden auswirkt.

Überprüfe dein eigenes Stresslevel

Die meiste Zeit sind wir inneren und äußeren Stressoren ausgesetzt. Das bedeutet, dass wir uns möglicherweise schon gestresst fühlen, bevor ein Konflikt entsteht. Dies kann dazu führen, dass soziale Interaktionen leichter eskalieren. Beobachte dich selbst: Achte einmal darauf, wie du dich fühlst und ob es gerade jetzt irgendetwas gibt, das deinen Stress verstärkt. Das kann eine Reihe von Faktoren sein: Vom Tragen unbequemer Kleidung bis hin zu einem schwierigen Meeting vor oder nach einer Begegnung. 

Welche Faktoren sind das für dich in diesem Moment? Könnte es sein, dass sie deine Wahrnehmung von sozialer Interaktion beeinflussen?

Atme tief durch

Manchmal sind wir einfach nicht in der Lage, mit all den Informationen zur  aktuellen Situation umzugehen. Eine gute Strategie, um sich zu entspannen, besteht darin, tief ein- und langsam auszuatmen. Die Verlangsamung des Atems ist eine Botschaft an das Nervensystem, vom „Kampf-oder-Flucht“-System in einen ruhigeren, entspannten Gemütszustand zu wechseln. Höchstwahrscheinlich wird die andere Person nicht einmal bemerken, dass du dich auf deine Atmung konzentrierst und nicht auf sie. Dies ist eine kurzfristige Technik, die man in solchen Momenten anwenden kann. Du kannst es als einen kleinen Zen-Moment betrachten, den du dir selbst gönnst.

Frage dich, wie sich dein Verhalten auf den Konflikt auswirkt

Wenn wir uns über das Verhalten einer anderen Person ärgern, können wir die Situation leicht als ihre Schuld ansehen. Selbst wenn die Situation objektiv gesehen ein Fehler des anderen ist, solltest du überlegen, inwiefern dein Verhalten den Konflikt möglicherweise noch verstärkt. Ein guter Anfang ist die Reflexion des eigenen Verhaltens, das sowohl die verbale als auch die nonverbale Kommunikation einschließt.

Versuche, den Standpunkt der anderen Person zu verstehen, oder bist du vielleicht zu sehr auf deine eigene Sichtweise fixiert? Wie wir auf jemanden reagieren, beeinflusst oft, wie die andere Person im Gegenzug reagiert. Versuche, den anderen Standpunkt zu verstehen und stelle Fragen, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, was man dir damit sagen will.

Bitte um Zeitaufschub für deine Antwort

Wenn du dir in einer Situation oder einem Gespräch nicht sicher bist, wie und was du antworten möchtest, bitte um Zeitaufschub. Dies kannst du so formulieren: „Ich möchte gerne darüber nachdenken, was wir besprochen haben und komme in den nächsten Tagen auf dich zurück, ist das okay für dich?"

Reflektiere: warum verhält sich die Person so?

Es ist leichter, sich über das Verhalten anderer zu ärgern, weil uns oft der Bezug fehlt. Wir wissen nicht, warum die andere Person sich so verhält, aber es ist falsch anzunehmen, dass der andere dich absichtlich ärgern oder dir jedes Mal Schaden zufügen will. Wenn du das Gefühl hast, dass du dich über etwas ärgerst, das der andere gesagt hat, ist es ratsam, sich zu fragen: „Was will die Person damit wirklich sagen?“. Anstatt gleich zu kontern, bittest du um weitere Informationen. Zum Beispiel: “Ich nehme diese Situation als angespannt wahr. Magst du mir kurz sagen ob es etwas gibt, was dich stresst oder stört?”

Mache dir bewusst: was sind die Werte der anderen Person?

Unsere Werte leiten unser Handeln und den Umgang mit anderen. So ist es ebenfalls bei deinem Gegenüber. Indem du die Werte der anderen Person erfragst, kannst du lernen, schwierige Situationen zu entschärfen. Wenn du z.B. weißt, dass die andere Person besonderen Wert auf harte Arbeit legt, kannst du an diesen Wert appellieren, indem du ihn anerkennst. In diesem Fall könntest du z.B. etwas in dieser Art sagen: “Für mich scheint es offensichtlich, dass du hart an dieser Aufgabe gearbeitet hast und dir Qualität wichtig ist. Mir geht es ähnlich, nur schaffe ich es manchmal nicht, meinem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Das frustriert mich. Kennst du das auch?”. Durch den Abgleich eurer Werte kann so Verständnis geschaffen werden - so fühlen sich beide Parteien gesehen und die Toleranz oder Akzeptanz für das Verhalten des Gegenübers steigt. Besonders, wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid.

Freundliche Kommunikation ist klare Kommunikation

So wie es gut ist, an die Werte des anderen zu appellieren, ist es wichtig, die eigenen Grenzen höflich, aber klar zu kommunizieren. Lass den anderen wissen, was dein Problem mit der Situation ist. Wenn dein Kollege oder deine Kollegin dich zum Beispiel bittet, eine Aufgabe für ihn/sie zu erledigen, du aber weißt, dass du andere Aufgaben hast, die Vorrang haben, könntest du sagen: „Es tut mir leid, aber im Moment habe ich nicht die Kapazitäten, dieser Aufgabe die nötige Aufmerksamkeit zu widmen.“

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Zeige dich dankbar: was kann ich aus dieser Interaktion lernen?

Diese Situation, so ärgerlich und frustrierend sie auch sein mag, kann eine nützliche Lektion sein. Oft sind es bestimmte Typen von Menschen, die uns „auf die Palme“ zu bringen scheinen. Dies liegt oft an unserer eigenen Geschichte und Erfahrung. Es ist nützlich, auf den „Typ“ zu achten, der uns normalerweise nervt, weil er uns viel über uns selbst verraten kann. Wenn du beispielsweise erkennst, dass andere Personen deine Autorität auf diesem Gebiet direkt oder indirekt in Frage stellen, erkennst du vielleicht, dass es Kommunikationsbarrieren sind, die dich zurückhalten. Ein häufiger Grund, warum wir negativ darauf reagieren, wenn unsere Autorität in Frage gestellt wird, ist die Sorge, dass wir in unserem Job nicht gut genug sind.

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