Einfühlsames Zuhören: Umgang mit starken Emotionen im Arbeitsumfeld

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Früher oder später wirst du am Arbeitsplatz auf starke Emotionen stoßen. Wut, Stress, Unzufriedenheit - bei den eigenen Kolleg:innen, aber auch bei Kund:innen. Doch wie sollst du dich verhalten, wenn du mit den Emotionen anderer konfrontiert bist? Wie kannst du unterstützend sein, während du deine eigenen Grenzen wahrst?

Es kann überwältigend sein, wenn ein Kollege starke, insbesondere negative Emotionen wie Wut, Stress, Angst und Traurigkeit zeigt. Wie kannst du unterstützend sein, ohne dich vielleicht zu sehr involviert zu fühlen? Schließlich sollten wir unsere professionellen Grenzen nur so weit dehnen, wie es uns angenehm ist.

Empathie in herausfordernden Situationen

Manchmal können Emotionen überwältigend sein, und es ist einfach nicht möglich, die übliche Neutralität aufrechtzuerhalten. Das kann jedem passieren, sei daher mitfühlend (Seppälä et al., 2020). Es ist in Ordnung, zu erfragen, was die andere Person in dieser Situation brauchen könnte, um herauszufinden, wie du helfen kannst. Falls die Person nicht in der Lage ist, dir mitzuteilen, was sie braucht, denke darüber nach, welche Möglichkeiten dir in einer ähnlichen Situation geholfen haben könnten. Oft werden ein Glas Wasser und einige Taschentücher geschätzt und signalisieren der Person, dass du Verständnis für ihre Situation hast.

Am Arbeitsplatz enthüllen Menschen meist nur Teile ihrer Gefühle. Du glaubst vielleicht, die Situation zu verstehen, aber wie bei einem Eisberg bleiben viele emotionale Kämpfe unsichtbar (Kirby et al., 2019). 

Aktives Zuhören ist wichtig – jemandem das Gefühl zu geben, gehört zu werden, ohne Ratschläge zu geben. Zeige dein Verständnis, indem du nickst und Worte paraphrasiert. Sich gehört zu fühlen, ist besonders kraftvoll, wenn man von Emotionen überwältigt ist. Oft werden Ratschläge und das Aufzeigen von "Was-ich-tun-würde" nicht gewünscht und können die Verzweiflung sogar verstärken.

Präsenz macht einen Unterschied

Wenn wir von Emotionen überwältigt sind, fällt es uns schwer, kreativ zu denken und wir wissen oft nicht, welchen nächsten Schritt wir machen sollen. Als Außenstehende:r kannst du praktischer denken. Überlege, welchen nächsten Schritt die Person machen könnte oder wo sie Hilfe bekommen kann. Sind sie wütend? Schlag eine Abkühlungsphase oder einen Spaziergang vor. Gestresst? Wie könnten sie sich entspannen? Traurige Nachrichten? Vermittle jemanden zum Reden, wenn du nicht verfügbar bist. Vielleicht kennst du jemanden, der helfen kann.

Mach dir keine Vorwürfe, wenn du nicht helfen kannst. Es ist besser, ehrlich zuzugeben, dass du nicht helfen kannst, und anderswo Unterstützung zu suchen. Wen könntest du um Hilfe bitten? Sei präsent und leite den nächsten Schritt für Hilfe ein – das allein ist oft bereits eine große Unterstützung.

Umgang mit eigenen (negativen) Gefühlen

Mit den Emotionen anderer am Arbeitsplatz umzugehen, ist schwierig, aber manchmal wirst du auch mit deinen eigenen Emotionen kämpfen. Zum Beispiel könntest du wütend über die Reaktion einer anderen Person oder traurig über ein Projekt sein, das nicht wie geplant verlaufen ist. In solchen Situationen ist es wichtig zu verstehen, dass Emotionen automatisch sind und nicht kontrolliert werden können. Was wir jedoch kontrollieren können, ist unser eigenes Verhalten.

Bevor du reagierst, kannst du entscheiden: die Situation unterdrücken oder neu bewerten. Ersteres kann vorübergehend deeskalieren, aber langfristig zu Frustration und Unzufriedenheit führen. Letzteres, eine unterstützende Strategie (Gross & John, 2003), bedeutet, Emotionen nicht zu unterdrücken, sondern sie konstruktiv zu kommunizieren, um das Problem langfristig zu lösen.

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[Auntie-Paket] Emotionen am Arbeitsplatz können oft wie das Navigieren durch ein Labyrinth von Herausforderungen erscheinen. Wir befürchten, dass sich Dinge leicht falsch entwickeln können. Ein Auntie Professional kann dir helfen, Fähigkeiten zu erwerben, um diese schwierigen Situationen souverän zu meistern und dich selbstbewusster zu fühlen. Eines der Pakete, das sich auf dein emotionales Wohlbefinden konzentriert, heißt "Feeling Down". Es zielt darauf ab, dir mehr Selbstvertrauen zu geben und dir Möglichkeiten aufzuzeigen, mit schwierigen Emotionen umzugehen.

Referenzen:

  • Gross, J.J. & John, O. P. (2003). Individual Differences in Two Emotion Regulation Processes: Implications for Affect, Relationships, and Well-Being. Journal of Personality and Social Psychology, 85(2), 348–362. 
  • Kirby, J.N., Seppälä, E., Wilks, M., Cameron, C. D., Tellegen, C. L., Nguyen, D. T. H., Misra, S., Simon-Thomas, E., Feinberg, M., Martin, D., & Doty, J. (2019). Positive and negative attitudes towards compassion predict compassionate outcomes. Current Psychology (New Brunswick, N.J.), 40(10), 4884–4894.
  • Seppälä, E., Bradley, C., Moeller, J., Harouni, L., Nandamudi, D., & Brackett, M. A. (2020). Promoting Mental Health and Psychological Thriving in University Students: A Randomized Controlled Trial of Three Well-Being Interventions. Frontiers in Psychiatry, 11, 590–590.

 

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