Achtsames Selbstmitgefühl am Arbeitsplatz fördern

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In einem wettbewerbsorientierten Arbeitsumfeld bleibt das Selbstmitgefühl ('Self-Compassion') oft auf der Strecke. Viele Berufstätige haben das Gefühl, dass sie mehr leisten müssen, als ihnen objektiv gut tut, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Langfristig ist das keine nachhaltige Lösung, um körperliche und psychische Gesundheitsprobleme aufgrund von Überlastung und mangelnder Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu vermeiden. 

Doch wie können Mitarbeiter:innen ein volles Arbeitspensum bewältigen und sich dennoch um ihre persönlichen Bedürfnisse kümmern?

Produktive und vielbeschäftigte Personen gehen fälschlicherweise davon aus, dass Selbstmitgefühl zu Trägheit und Produktivitätseinbußen führen würde. Dies ist jedoch nicht der Fall. Man könnte sogar soweit gehen und behaupten, dass ein Mangel an Selbstmitgefühl letztlich zu weniger Produktivität führt, und mehr Selbstmitgefühl eine kontinuierliche Produktivität ermöglicht.

Warum ist das so? Viele (selbst auferlegte) Regeln für den Arbeitsalltag sind nicht nachhaltig. Das bedeutet, dass das ständige Anwenden dieser Regeln oft zu verminderter Motivation, Müdigkeit und Verhaltensweisen wie Prokrastination und sogar einem Gefühl der Angst vor dem Arbeitsbeginn führen kann. Dies alles können Anzeichen für ernsthafte psychische Probleme wie Burnout sein. Eine gute Möglichkeit, dies zu verhindern, ist das Ausüben von Selbstmitgefühl. Das Einbringen von Selbstmitgefühl beginnt damit, dass man sich mit jenen Situationen befasst, in denen Selbstmitgefühl aufgebracht werden sollte, anstatt einer ständigen „Go-go-go“-Mentalität.

Fehler sind nicht das Ende der Welt

Oft werden nicht-nachhaltige Arbeitspraktiken durch den Glauben angetrieben, dass Fehler eine größere Sache sind als sie tatsächlich sind. Vielen Mitarbeitenden, denen es an Selbstmitgefühl mangelt, fällt es viel leichter, anderen zu verzeihen, wenn sie Fehler machen, als wenn sie diese selbst machen. Ein besserer Ansatz, mit solchen Situationen umzugehen, ist, sich daran zu erinnern, dass Menschen Fehler machen. 

Jeder kann sich bemühen, aus Fehlern zu lernen, aber manchmal passieren sie eben doch. Anstatt sich darüber zu ärgern, sollte man sie als Lernmöglichkeit betrachten. Eine gute Methode, um zu beurteilen, ob deine Reaktion auf einen Fehler selbstmitfühlend genug war, ist, dich zu fragen, was du einem Freund/einer Freundin sagen würdest, wenn er/sie den Fehler gemacht hätte. Wenn deine Antwort sehr viel kritischer ausfällt als die, die du jemandem aus deinem Freundeskreis gegeben hättest, solltest du wahrscheinlich mehr Selbstmitgefühl für dich selbst aufbringen.

Man ist nicht immer gleich produktiv

Manchmal geht die Arbeit leicht von der Hand und man kommt in einen „Flow“, aber an anderen Tagen scheint sich die Arbeit in die Länge zu ziehen und man kommt kaum voran. Bis zu einem gewissen Grad ist das völlig normal. Unser Energielevel, unsere Schlafgewohnheiten, die Art der Arbeit und unsere Hormone können einen starken Einfluss darauf haben, wie gut wir uns konzentrieren können. 

Auch wenn es einiges zu tun gibt, haben wir doch oft mehr Kontrolle darüber, worauf wir uns konzentrieren, als wir denken. Anstatt sich durch einen Tag oder mehrere Tage voller nervenaufreibender Arbeit zu quälen, solltest du versuchen, dich auf eine andere Aufgabe zu konzentrieren, eine Pause einzulegen oder deine Aufgaben zumindest in überschaubare Blöcke aufteilen. Wenn du bemerkst, dass du dich öfter mit deiner Arbeit schwer tust und du wenig motiviert bist, könnte das einen schwerwiegenderen Grund haben als das normale schwankende Energielevel. Dann kann es hilfreich sein, mit einer psychologischen Fachkraft, wie z. B. einem Auntie Professional, zusammenzuarbeiten.

Um Unterstützung zu bitten ist kein Zeichen von Schwäche

In einem wettbewerbsorientierten Umfeld entsteht leicht der Eindruck, dass jeder auf sich allein gestellt ist. Menschen sind nicht dafür gemacht, so zu arbeiten. Existierende soziale und organisatorische Strukturen machen es notwendig, dass wir zusammenarbeiten. Niemand kann alles wissen und selbstständig erledigen. 

Hochqualifizierte Mitarbeiter:innen zögern oft zu lange, um Hilfe zu bitten, weil sie befürchten, dass dies ein schlechtes Licht auf sie werfen könnte. Frage dich, ob du in der Vergangenheit gezögert hast, dich an andere zu wenden, weil du dich ähnlich gefühlt hast. Manchmal hilft ein Perspektivenwechsel, dass man früher auf jemanden zugeht: Stellst du die Fähigkeiten deiner Kollegen und Kolleginnen in Frage, wenn sie dich um Hilfe bitten? Die meisten tun dies nicht. Tatsächlich genießen die meisten Menschen das Gefühl, wenn sie um Hilfe gebeten werden. Langfristig spart es dir und deinem Unternehmen Zeit, wenn du früher um Hilfe bittest, anstatt jedes Mal zu versuchen, alles mit dir selbst auszumachen.

Eine moderne Perspektive auf psychische Gesundheit

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Grenzen setzen

Gesunde Grenzen sind wichtig. Das liegt daran, dass Grenzen für das Üben von Selbstmitgefühl unbedingt notwendig sind. Das kann bedeuten, dass das Arbeitstelefon am Ende des Arbeitstages ausgeschaltet wird, oder dass du ein ernstes Gespräch mit einem Kollegen oder Vorgesetzten führst, der/die dir nach Feierabend ständig E-Mails schickt und dann eine Antwort erwartet, sobald du am nächsten Tag zur Arbeit kommst. Mit Grenzen kannst du anderen zeigen, wie du behandelt werden möchtest. Sie sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Selbstmitgefühl, denn sie zeigen anderen und dir selbst, dass du es verdienst, dich wohl und respektiert zu fühlen. Es kann zwar schwierig sein, Grenzen zu setzen, wenn man normalerweise lieber Konfrontationen vermeidet und andere zufrieden stellen möchte, aber bereuen wirst du es nicht und du wirst mit der Zeit, die Vorteile davon erkennen.

Ein besseres Selbstmitgefühl aufzubauen ist ein Marathon, kein Sprint

[Auntie-Paket] Wenn du damit anfängst, erwarte nicht, dass es sofort perfekt läuft. Es braucht Zeit, um eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern. Ein Auntie Professional kann dir bei der Entwicklung von Selbstmitgefühl helfen, indem er dir bewusst macht, wie du mit dir selbst umgehst, und dir dann Wege aufzeigt, wie du das beobachten und verbessern kannst. Pakete wie „Feeling Down“ oder „Stressed Out“ könnten ein guter Ausgangspunkt sein. 

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