Vielfältige Interaktionen im Arbeitsalltag: Kommunikation wertschätzend gestalten

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Wahrscheinlich sind wir uns alle einig, dass Respekt gegenüber anderen von Bedeutung ist, auch wenn es im Alltag manchmal schwierig sein kann, das umzusetzen. Es kann schwierig sein festzustellen, ob unsere Gespräche tatsächlich Respekt vermitteln, besonders wenn vorherige Differenzen oder unterschiedliche Arbeitsstile im Weg stehen.

Mitten im Alltagsstress bleibt oft ungesagt, wie sehr wir die Arbeit unserer Kolleg:innen schätzen, da der Fokus auf Aufgaben dazu führt, dass wir unsere eigene Art der Kommunikation und die Bedürfnisse unserer Kolleg:innen manchmal vernachlässigen.

Ohne es bewusst wahrzunehmen, registrieren wir immer die Reaktionen anderer auf uns, und ob beabsichtigt oder nicht, können unsere Handlungen oder das Fehlen davon negativ aufgefasst werden. Wenn es mal schwierig wird, ist es hilfreich, aktiv zu werden und die Differenzen mit dem Kollegen bzw. der Kollegin zu klären.

Wie? Es ist ein guter Anfang, wenn du damit beginnst, deine Sicht auf die Zusammenarbeit zu teilen, um das Eis zu brechen. Danach ist es entscheidend, aufmerksam zuzuhören, wie dein:e Kolleg:in auf deine Erfahrungen reagiert.

Entscheidend ist, dass man gemeinsam Lösungen für Herausforderungen finden und vor allem lernen kann, die Vielfalt zu schätzen sowie ihre Vorteile zu erkennen.

Aktives Zuhören als Zeichen der Wertschätzung

Wertschätzung zeigen und spüren entsteht durch alltägliche Interaktionen, wie zum Beispiel durch einen einfachen Gruß am Morgen im Büro, der das Gefühl vermittelt, wahrgenommen und geschätzt zu werden.

Sowohl in kurzen Interaktionen als auch in längeren spielt nonverbale Kommunikation eine bedeutsame Rolle: Ein aufmerksamer Blick oder ein ermutigendes Nicken können sofort das Gefühl von Wertschätzung vermitteln, während negative nonverbale Signale selbst gut gemeinte Worte erheblich abschwächen können.

Im Allgemeinen legt unsere Kultur den Fokus auf Worte und die Fähigkeit des “sich richtig Ausdrückens”. In ihrem Buch "You're Not Listening: What You're Missing and Why It Matters" betont Kate Murphy, dass Zuhören ebenso bedeutend ist wie das Sprechen. Das aktive Zuhören wird als ein Geschenk angesehen, ein deutliches Zeichen der Wertschätzung anderen gegenüber.

Ebenso sind Momente außerhalb der Arbeitszeit eine Art Wertschätzung. Wenn du eine:n Kolleg:in einlädst, mit dir eine Pause zu machen oder gemeinsam Mittag zu essen, signalisierst du, dass dein:e Kolleg:in auch abseits der Arbeit, wichtig ist.

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Wertschätzung zeigen

Oft ist man zurückhaltend, jemanden um Unterstützung zu bitten, aus Sorge, dass der Kollege bzw. die Kollegin bereits überlastet ist. Doch um Hilfe zu bitten ist tatsächlich eine Art, seine Wertschätzung aktiv zu zeigen – die Message dahinter ist, dass du deine:n Kolleg:in schätzt und darauf vertraust, dass es okay ist, um Unterstützung zu fragen.

Einer der direktesten Wege, um aktiv Wertschätzung zu zeigen, ist durch positives Feedback. Es ist wichtig, dass die Schwelle niedrig ist, sodass Kolleg:innen keine außergewöhnlichen Leistungen bringen müssen, um Anerkennung zu erhalten. Gelegenheiten sollten genutzt werden, um anderen mitzuteilen, was dich an ihren Handlungen und ihrer Anwesenheit begeistert, und um zu zeigen, warum du dankbar dafür bist, dass sie Teil des Teams sind.

Als Vorgesetzte:r oder auch als Projektmanager:in zeigst du Wertschätzung, indem du gezielt Aufgaben verteilst. Jemandem eine anspruchsvolle Aufgabe zu übertragen, bedeutet: "Ich vertraue darauf, dass du ein Profi bist und mit einer solch anspruchsvollen Situation umgehen kannst." Wenn ein: Kolleg:in jedoch nie schwierige Aufgaben bekommt, kann das das Gefühl vermitteln, dass der eigene Beitrag unwichtig ist oder dass das Vertrauen fehlt.

Es ist definitiv eine Herausforderung, die passende Menge an sinnvoller Arbeit zuzuweisen - weder zu viel noch zu wenig ist ideal. Ein aktiver, offener Dialog über die Aufgabenteilung hilft sicherzustellen, dass jeder sozusagen genug zu tun hat.

In Remote-Arbeitsumgebungen können diese direkten Zeichen der Wertschätzung leicht übersehen werden. Obwohl Remote-Arbeit Vorteile hat, können die Verbindungen zu Kolleg:innen nachlassen. Wenn die Interaktion auf virtuelle Meetings beschränkt ist und die Kameras aus bleiben, kann die gegenseitige Wertschätzung verloren gehen. Deshalb ist es besonders wichtig in solchen Situationen bewusst und offen seine Wertschätzung zu zeigen.

Emotionale Spannungen am Arbeitsplatz respektvoll angehen

Es ist essenziell, respektvoll zu interagieren, vor allem, wenn jemand verärgert ist. Egal ob durch Worte, Taten oder Unzufriedenheit mit Arbeitsergebnissen, emotionale Spannungen können schnell zu Missverständnissen führen.

Häufig neigen wir dazu, uns bei Konflikten von der anderen Person zu distanzieren, aber gerade dann ist es entscheidend, auf sie zuzugehen. Sobald die intensivsten Emotionen nachgelassen haben und du Zeit hattest, darüber nachzudenken, ist es förderlicher für das Team, aktiv an der Konfliktlösung zu arbeiten.

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus: Wenn ich fortlaufende Schwierigkeiten mit jemandem habe, gehe ich davon aus, dass die Person keine bösen Absichten hatte. Menschen haben Beweggründe für ihr Verhalten, die in ihrer Lebenssituation begründet sind. Selbst wenn du diese Beweggründe nicht annehmen musst, kann Verständnis dabei helfen, eine Versöhnung zu fördern.

Zum Beispiel könnte jemand gereizt reagiert haben, möglicherweise weil er bzw. sie müde war oder ein Missverständnis vorlag. Eine gute Herangehensweise, um die Situation zu klären, ist neugierig und wohlwollend zu sein. Wenn du in einer offenen Haltung versuchst herauszufinden, was vorgefallen ist, und dein Ziel darin besteht, die andere Person aus Respekt und Verständnis für eine bessere Zusammenarbeit zu verstehen, stehen die Chancen auf Erfolg besser.

Der Bildungsexperte Stephen R. Covey veranschaulicht, wie wir auf Meinungsverschiedenheiten reagieren sollten: "Wenn jemand, der so klug, kompetent und leidenschaftlich für seine Sache eintritt, eine andere Meinung hat, dann gibt es in seiner Perspektive etwas, das ich nicht begreife. Dann sollte ich seine bzw. ihre Sichtweise genauer erkunden."

Wenn mir mitgeteilt wird, dass jemand wegen meiner Handlung verärgert ist, zeigt proaktives Handeln meinerseits Respekt. Das gezielte Ansprechen des Problems zu einem passenden Zeitpunkt zeigt, dass es mir am Herzen liegt. Ich frage nach, höre aufmerksam zu und teile meine Perspektive. Eine positive, respektvolle Interaktion bildet das Fundament für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.


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Referenzen:

  • Covey, S. R. (1989). The 7 Habits of Highly Effective People: Powerful Lessons in Personal Change.
  • Murphy, K. (2020). You're Not Listening: What You're Missing and Why It Matters. Helsinki: WSOY.
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