Gefühle durchdringen den Arbeitsplatz und begleiten uns überall hin, ob wir es wollen oder nicht. Interaktionen mit anderen können sowohl Inspiration als auch Konflikte hervorrufen. Das emotionale Klima wird auch von unausgesprochenen Dingen beeinflusst, da wir Emotionen auch nonverbal durch unsere Körpersprache kommunizieren.
Wichtig hierbei: Eine aufmerksame und authentische Arbeitsgemeinschaft ist psychologisch sicher. Gefühle werden ernst genommen, dürfen aber nicht dominieren. Erfahrene Manager wissen, dass emotionale Intelligenz und emotionale Führung ihre Zeit und Aufmerksamkeit wert sind. Indem sie in das emotionale Wohlbefinden ihrer Teams investieren, verbessern sie das Engagement der Mitarbeiter:innen und fördern somit die psychologische Sicherheit der gesamten Belegschaft.
Auswirkungen emotionaler Intelligenz auf das Arbeitsklima
Die Gefühlslage am Arbeitsplatz hat Einfluss auf die Motivation, das Engagement, das Lernen und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter:innen (Rantanen et al., 2020). Ein: Manager:in oder Mitarbeiter:in mit hoher emotionaler Intelligenz ist in der Lage, seine eigenen Emotionen zu erkennen, auszudrücken und zu regulieren. Je mehr Personen in der Arbeitsgemeinschaft diese Fähigkeiten besitzen, desto toleranter wird das allgemeine emotionale Klima am Arbeitsplatz sein.
Dasselbe gilt auch für das Management. Je besser sie in einer ausgewogenen emotionalen Führung sind, desto mehr unterstützen sie ihre Teammitglieder dabei, emotionale Energie zu erkennen und daraus Nutzen zu ziehen. Eine erfahrene emotionale Führungskraft erkennt die emotionale Stimmung innerhalb seiner Gemeinschaft: Gibt es Ängste, Scham, Wut oder vielleicht Freude, Hoffnung und Begeisterung? Sie sind in der Lage, sich auch mit unangenehmen Gefühlen wohlzufühlen. Wenn solche Gefühle jedoch konstant ignoriert werden, wie zum Beispiel durch das Ausbleiben von konstruktivem Feedback, das Vermeiden von Konflikten oder das Nichtbeachten von Widrigkeiten und den dadurch entstehenden Emotionen, fühlen sich Mitarbeitende missachtet.
Solche Erfahrungen sammeln sich an und können sich im Laufe der Zeit verschlimmern.
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Emotionale Führungskräfte nehmen die Herausforderung an, sich direkt mit diesen schwierigen Situationen auseinanderzusetzen. Der emotionale Zustand hat einen signifikanten Einfluss auf die Fähigkeit zur Problemlösung. Laut Rantanen et al. (2020) konnten in einem Problemlösungstest 75 % der Mitarbeitenden, die sich in guter Stimmung befanden, eine Aufgabe lösen, während es im neutralen Zustand nur 13 % waren. Eine positive Stimmung verbessert die Leistungsfähigkeit. Durch das schnelle Ansprechen von emotionaler Unbehaglichkeit werden die Gefühle stabilisiert und klares Denken ermöglicht.
Studien haben gezeigt, dass Führungskräfte mit hoher emotionaler Intelligenz sowohl in ihrer Karriere als auch in ihren sozialen Beziehungen erfolgreicher sind. Die Investition in emotionale Intelligenz beginnt bei einem selbst und erstreckt sich auf die gesamte Organisation. Diese Investition multipliziert sich für die Organisation in Form von motivierten Mitarbeiter:innen, gesteigerter Produktivität, erhöhtem Markenwert und positiven Wachstumsergebnissen.
Emotionale Intelligenz in der Arbeitswelt: Lernen und Anwenden
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Achtsamkeit: Bewusstsein ist immer der Ausgangspunkt. Ohne Kenntnis der Herausforderungen können wir keine Veränderungen bewirken. Daher ist es entscheidend, sich bewusst zu sein, wie Emotionen in der Organisation vorhanden sind und wie sie sich verbreiten.
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Emotionsverständnis: Warum zeigen Menschen bestimmte Verhaltensweisen? Was drücken sie damit aus? Welche Rückmeldung geben sie? Welche Faktoren beeinflussen ihre Gefühle und Handlungen?
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Emotionsförderung: Halte Ausschau nach täglichen Gelegenheiten, um positive Erlebnisse zu fördern, wie zum Beispiel durch verbale Ermutigung und öffentliches Lob. Wie empfindet man es, selbst Anerkennung und Ermutigung zu erhalten?
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Emotionsbewältigung: Über welche Fähigkeiten verfügst du, um Beschwerden anzusprechen und unerwünschte Situationen verbal auszudrücken? Bist du daran gewöhnt, diese Probleme zu vermeiden und darauf zu hoffen, dass sie von allein verschwinden?
Fordere dich selbst heraus, die unangenehmen Emotionen anzugehen und dich ihnen zu stellen, anstatt sie zu verdrängen. Wenn nötig, suche professionelle Unterstützung oder tausche dich mit anderen aus, um mit den Herausforderungen umzugehen.
- Umsetzung: Mache Gebrauch von deiner gestärkten Fähigkeit, Herausforderungen zum Nutzen der Gemeinschaft anzugehen. Achte auf die Ergebnisse. Mit jeder Herausforderung wächst nicht nur dein eigenes Wissen und deine Fähigkeiten als emotionaler Führer, sondern auch die Arbeitsgemeinschaft als Ganzes.
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Emotionsmanagement: Wende die Fähigkeiten des Emotionsmanagements auf deine eigene Organisation an. Durch geschicktes emotionales Management entsteht eine erfolgreiche, sichere und leistungsstarke Arbeitskultur sowie ein positives emotionales Umfeld.
(Rantanen, J. & Leppänen, I. & Kankaanpää, 2020)
Wie könnte dein nächster Schritt im emotionalen Leadership aussehen?
Beginne mit einem emotionalen Check-in:
- Wie fühle ich mich gerade?
- Wie fühlt sich die andere Person gerade?
- Welche Gefühle ruft diese Nachricht/dieser Gegenstand/dieses Ziel/dieser Prozess/diese Strategie hervor?
- Welche Emotionen sind in dieser Situation vorhanden?
(Rantanen, J. & Leppänen, I. & Kankaanpää, 2020)
Das Konzept des emotionalen Leaderships kann theoretisch erlernt werden, aber es wird erst dann zur Realität, wenn es in die Praxis umgesetzt wird. Indem du die Verarbeitung von Emotionen in deine täglichen Routinen einbeziehst, beeinflusst du das emotionale Klima deines Arbeitsplatzes maßgeblich. Um einen unterstützenden und psychologisch sicheren Arbeitsplatz zu schaffen, sind Wiederholung, Experimente, das Zulassen von Fehlern, erneute Konfrontation und Mut unerlässlich.
Referenzen:
Rantanen, J., Leppänen, I.m & Kankaanpää, H. (2020). Johda tunneilmastoa – vapauta työyhteisösi todellinen potentiaali. Alma Talent, 2020 (Lead the emotional climate – unleash the true potential of your work community).
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